Ist es Ihnen zu lästig, Ihre Computerspiele immer zu installieren? Vielleicht haben Sie nicht genug Platz auf der Festplatte oder Sie haben einfach keine Lust das Spiel zu kaufen oder den Spiele Download oder die Installation abzuwarten. Andererseits kann es auch sein, dass Sie gerade außer Haus sind – angenommen bei einem Freund – und Sie wollen Ihr Lieblingsspiel spielen. Leider ist das Spiel nicht auf dem Computer und Ihr Freund möchte nicht, dass Sie das Spiel installieren. Aber das müssen Sie auch garnicht! Mit der neuen Spielvariante „Cloudgaming“ haben Sie die Möglichkeit Videospiele ohne vorherige Installation zu spielen. Hierbei ist das Spiel auf einem Server installiert, mit dem Ihr Computer als Client kommunizieren kann. Die Benutzereingaben des Spielers werden regristiert und an den Server geschickt. Dieser sendet als Antwort Ton- und Videoinformationen, die der Client dann interpretiert.
An jedem Ort zu jeder Zeit
Cloudgaming macht es möglich von jedem beliebigen Computer mit Internetzugang aus und zu jeder Zeit Videospiele zu spielen. Hinzu kommt der große Vorteil, dass einmal gespielte Spiele auf dem Server abgespeichert werden können und von anderen Orten aus fortgesetzt werden können.
Wie funktioniert das eigentlich?
Während des Spiels werden alle Eingaben des Spielers registiert und an den Server gesendet. Dazu gehören Tastatureingaben und das Drücken und Bewegen der Maus. Der Server übernimmt die Aufgabe, diese Eingaben zu verarbeiten und die Veränderungen, die daraus hervorgehen sollen, im Spiel umzusetzen. Drückt der Benutzer in einem Autorennenspiel beispielsweise die Pfeil-nach-oben-Taste, so soll das Auto losfahren. Der Server setzt diese Anforderung um, indem er entsprechende Ton- und Videodaten erzeugt, komprimiert und anschließend an den Client sendet. Dieser kann die Daten mithilfe spezieller Videocodecs zusammenfügen und infolgedessen am Bildschirm ausgeben.
Anforderungen an Cloudgaming
Da bei diesem Verfahren garkeine Dateien, die das Spiel betreffen, auf dem eigenen Rechner installiert werden, müssen alle Daten über einen Stream, also einen Datenstrom, vom Server bezogen werden. Die Herausforderung, die hier entsteht, ist, die Verzögerungszeit minimal zu halten. Entwickler am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut haben zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Für First-Person-Spiele wie dem Ego-Shooter wurden Verzögerungszeiten von unter 0,1 Sekunden erreicht. Bei anderen Spielen reichen auch längere Zeiten aus.
Wer bietet was an?
Ursprünglich wurde Cloudgaming von der finnischen Firma G-cluster entwickelt. Heute gehören OnLive und Gaikai zu den bekanntesten Anbietern dieser Technologie. Beide haben ihre Angebote auf der Game Developers Conference 2009 vorgestellt. OnLive war außerdem auf der Electronic Entertainment Expo 2010. Für Faszination hat zum Beispiel das Cloudgaming vom iPad aus gesorgt. OnLive bietet sogar Konsolen an, mithilfe derer das Spielen am Fernseher möglich ist.