Geschichte des Druckgusses:
Das Druckgießverfahren wie es in seinen Anfangsjahren noch hieß kam ursprünglich aus den USA wo es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde.In Europa wird dieses Gießverfahren seit Ende der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts verwendet. Der Druckguss hat also auch in Deutschland schon ein sehr lange Tradition. Inzwischen ist Deutschland einer der Marktführer.
Wie funktioniert das Druckgussverfahren und was versteht man unter Druckguss?
Das Druckgussverfahren ist ein Herstellungsverfahren, bei dem geschmolzenes Metall überwiegend(Aluminium) mit einer Spritzguss-Maschine unter hohem Press druck in eine zweiteilige Form( die in der Regel aus gehärtetem Stahl besteht) gespritzt wird. Hier erkalten die Bauteile relativ rasch und könne weiterverarbeitet werden.
Aufgrund der hervorragenden Maßhaltigkeit und den glatten Oberflächen erfordern die meisten Druckgussteile keine Bearbeitung mehr außer dem Entgraten und den benötigten Bohrungen. Die verwendeten Werkstoffe sind in der Regel Aluminium oder Zinklegierungen. Seltener auch Magnesiumlegierungen. Der benötigte Giessdruck ist sehr hoch (bis zu 2000 Bar). Druckkammer und Warmhalteofen für die Schmelze sind getrennt. Die Kühlung der Druckgussformen erfolgt durch ein flüssiges Medium. Das Kühlsystem ermöglicht die Kühlung des Werkstücks in der Giesform. Nach der Erstarrung wird das Guss teil entnommen. Dieses Verfahren ermöglicht es, Werkstücke mit engen Toleranzen und besserer Oberflächenbeschaffenheit zu erhalten als die traditionellen Gussverfahren wie Sand- und Kokillenguss es zulassen würden.
Beim Druckguss gibt es 2 gebräuchliche Verfahren.
Das Warmkammerverfahren eignet sich für niedrigschmelzende Metalle wie Blei, Magnesium, Zink und Zinn und deren Legierungen. Beim Warmkammerverfahren befindet sich die Druckkammer, die den flüssigen Werkstoff in die Form presst, innerhalb der Schmelze. Hiermit wird eine gute Kontrolle der Temperatur ermöglicht. Das Warmkammerverfahren ermöglicht eine sehr gute Qualität der Oberflächenbeschaffenheit. Die Produktivität ist hoch-
Beim Kaltkammerverfahren ist die Produktivität niedriger und die Temperaturkontrolle kritischer. Das Kaltkammerverfahren ermöglicht aber die Wahl zwischen verschiedenen metallischen Werkstoffen. Beim Kaltkammerverfahren werden
Legierungen auf Aluminium- und Kupferbasis verarbeitet. Druckkammer und Warmhalteofen fur die Schmelze sind getrennt. Wenn hohe mechanische Anforderungen am die Gussteile bestehen, werden Zinklegierungen verwendet. Die Oberflächenbeschaffenheit der Zinklegierungen ist beim Kaltkammerverfahren nicht ganz so hochwertig wie beim Warmkammerverfahren.
Eine technische Weiterentwicklung ist die Aluminium – Druckgusstechnologie.
Die Vielfältigkeit der Aluminumlegierungen mit jeweils ganz spezifischen Eigenschaften
ermöglichen die Herstellung druckgegossener Funktionselemente.
Hier wird Präzision mit Wirtschaftlichkeit vereinigt. Die so hergestellen Werkstücke zeichnen sich aus durch hohe Maßgenauigkeit und Dünnwandigkeit der Gussteile. Eine große
Gleichmäßigkeit der Werkstücke bei der Serieproduktion und eine hohe Produktionsgeschwindigkeit machen dieses Verfahren sehr wirtschaftlich bei Großserien kleiner und mittlerer Abmessungen.